Warum ist eine Früherkennung von Augen-Erkrankungen wichtig?
Viele Augenerkrankungen treten schleichend auf und werden von den Betroffenen erst spät wahrgenommen. Je früher sie jedoch erkannt werden, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Die präzisen Messwerte erleichtern die Wahl der optimalen Behandlungsmethode. Krankheitsverläufe können genauestens dokumentiert und Behandlungserfolge kontrolliert werden.
Was kann man mit einer OCT-Untersuchung erkennen?
OCT heißt: Optische Kohärenz Tomographie. Das OCT-Gerät ist ein hochmoderner Diagnostik-Laser zur Untersuchung des Augenhintergrundes, welches präzise Messergebnisse der Netzhaut liefert, die vom Augenarzt sofort ausgewertet werden können.
Ein Blick in die Tiefe: Sehen, was wirklich los ist
Durch die OCT-Untersuchung gelingt eine exakte Darstellung der verschiedenen Schichten der Netzhaut. Die OCT-Untersuchung ermöglicht eine neue Dimension der Diagnostik und Verlaufskontrolle bei vielen Netzhauterkrankungen. Netzhauterkrankungen verlaufen schmerzfrei, da dieser Bereich des Auges nicht von Schmerzfasern durchzogen ist. Wenn Patienten Symptome wie Schatten oder Schlieren bemerken, könnte schon ein Teil der Netzhaut irreparabel geschädigt sein.
Welche Erkrankungen lassen sich mit einer OCT-Untersuchung frühzeitig erkennen?
AMD
Mit dem OCT kann der Augenarzt Erkrankungen wie die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) in einem sehr frühen Stadium diagnostizieren. Auch eine AMD entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Am Anfang sind es nur Ablagerungen vom sogenannten Lipofuszin. Dieser Schadstoff kann, je nach Stoffwechsellage vom Körper abtransportiert und unschädlich gemacht werden. Lagert er sich aber dauerhaft ab, entstehen kugelförmige Ansammlungen, sogenannte Drusen. Die über den Drusen liegenden Photorezeptoren werden von ihrer Versorgung abgeschnitten und gehen zugrunde. Es entwickelt sich eine AMD. Diese Degenerationsvorgänge entwickeln sich über viele Jahre. Mit dem OCT lassen sie sich schon in ganz frühen Stadien erkennen. Mit relativ leicht durchzuführenden Änderungen der Lebensweise/Ernährung ist es möglich, das Fortschreiten der AMD zu verzögern.
Diabetische Retinopathie mit Diabetischem Makulaödem
Die diabetische Retinopathie ist eine durch die Zuckerkrankheit hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges. Zunächst sind es kleine Blutgefäße, die geschädigt werden. Dann wird anfangs oft unbemerkt die Netzhaut ebenfalls geschädigt. Dies kann in der Folge zum Verlust der Sehkraft führen. Durch frühzeitiges Erkennen von Vorstufen kann späterer Schaden aufgehalten werden.
Glaukom (Grüner Star)
Bei Glaukompatienten lässt sich mit dem Gerät bereits sehr früh eine Verdünnung der Nervenfaserbündel um den Sehnervkopf feststellen und entsprechend behandeln. Weitere Informationen zur OCT-Untersuchung bei Glaukom (Grüner Star) finden Sie hier.
Weitere Erkrankungen
Für folgende Erkrankungen ist eine OCT-Untersuchung zur Diagnostik sinnvoll: u.a. OP-Vorbereitung Grauer Star, Arzneimittelschäden, unklare Sehminderung, Retinopathia centralis serosa, Epiretinale Gliose, Glaskörpertraktionen, Makulaödem, Makulaloch.
OCT-Untersuchung einfach erklärt:
Ähnlich dem Ultraschall werden bei der Untersuchung mit dem OCT einzelne Gewebeschichten abgetastet und im Schnittbild dargestellt. Statt Schall verwendet das Gerät Lichtimpulse, die eine deutlich feinere Auflösung der tiefen Gewebestrukturen erlauben.
Während der Untersuchung schauen die Patienten direkt in das Gerät auf einen Fixierpunkt. Der Augenarzt bewegt das Gerät auf das Auge des Patienten zu, ohne es jedoch zu berühren. Die Untersuchung ist schmerzfrei und vollkommen ungefährlich.