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Retinale Gefäßverschlüsse

Was sind Retinale Gefäßverschlüsse im Auge?

Das menschliche Auge ist kaum 20 Gramm schwer und dennoch ein hochkomplexes Organ. 

Zum Auge gehört die Netzhaut (Retina). Wie jedes Gewebe braucht auch die Netzhaut eine geregelte Versorgung mit Sauerstoff und Nähstoffen. Diese werden durch das Blut zugeführt. Die Netzhaut hat den höchsten Sauerstoffumsatz im Körper – noch mehr als das Herz und das Gehirn. Deshalb ist das Auge auf die Sicherstellung der Durchblutung über Arterien (Blutzufluss) und Venen (Blutabfluss) angewiesen. 

Verschließt sich eine Vene, spricht man vom Retinalen Venenverschluss (Retina = Netzhaut). Ein Venenverschluss mit allmählicher Sehminderung tritt viel häufiger auf, als ein Arterienverschluss mit plötzlichem Sehverlust.

Wie sich ein Venenverschluss im Auge bemerkbar macht 

Der Verschluss der Vene entsteht durch ein Blutgerinsel (Thrombus). Möglicherweise haben Sie in diesem Zusammenhang auch schon einmal den Begriff Augenvenenthrombose gehört.

Je nach Lage des Verschlusses wird zwischen zwei Arten unterschieden: Ist nur ein Teil der Netzhaut minderdurchblutet, so spricht man vom Venenastverschluss (VAV). Ist jedoch die ganze Netzhaut betroffen, so wird dieser als Zentraler Venenverschluss (ZVV) bezeichnet. 

Zentraler Venenverschluss (ZVV)

Ein ZVV deutet sich durch wiederholtes Verschwommensehen an. Die Symptome entwickeln sich über Stunden und Tage. Manche Patienten bemerken einen dunklen Schleier, andere ein verzerrtes Sehen. Das wichtigste Symptom ist die Herabsetzung der Sehschärfe (Visusminderung). Besonders ausgeprägt ist dieser Sehverlust, wenn sich als Folge des retinalen ZVVs ein Makulaödem bildet.

Venenastverschluss (VAV)

Neben der großen zentralen Vene, die das verbrauchte Blut aus der Netzhaut abtransportiert, gibt es auch kleinere Äste. Auch hier kann ein Verschluss entstehen. Ein Venenastverschluss verläuft für den Patienten meist günstiger. Der Sehverlust ist milder und oft auf einen bestimmten Teil des Gesichtsfeldes begrenzt. Oftmals macht sich ein VAV durch einen kleinen dunklen Fleck innerhalb des Gesichtsfeldes bemerkbar. Die Sehschärfe (Visus) leidet nur dann, wenn der Bereich der Makula ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zentralvenenverschluss (ZVV) – Was passiert im Auge?

Ganz gleich, ob die zentrale Netzhautvene komplett verschlossen ist, oder in ihrem Durchmesser so eingeschränkt, dass nur noch wenig Blut hindurch fließen kann: Es entsteht ein Rückstau. Das Blut kann aus dem Auge nicht mehr abtransportiert werden. Als Folge tritt das Blut aus der gestauten Vene aus und verteilt sich in der Netzhaut in Form von flammenförmigen oder streifenförmigen Blutungen. Diese Blutungen kann der Augenarzt bei der Untersuchung des Augenhintergrundes erkennen. Sie sind für ihn das diagnostische Zeichen des retinalen venösen Gefäßverschlusses. 

Die klassische Ursache des ZVV ist hingegen ein kleines Gerinnsel (Thrombus), der sich in der zentralen Netzhautvene festgesetzt hat und zum Stau des Gefäßes führt. 

Ein solcher Pfropf kann unterschiedlicher Herkunft sein. Sehr häufig ist er die Folge einer Gefäßkrankheit, vor allem des Bluthochdruckes oder eines Diabetes mellitus. 

Venenastverschluss (VAV) – Was passiert im Auge?

Auch der Venenastverschluss ist von einem Rückstau in den Blutgefäßen der Netzhaut gekennzeichnet. Dieser entsteht durch Engpässe, die in Form von Verdickungen und Ablagerungen in den Gefäßwänden der Venen vorliegen können. Ein VAV ist auf einen bestimmten Netzhautbereich begrenzt und ereignet sich meist dort, wo sich Arterien und Venen kreuzen. Häufg ist die Ursache eines VAV ein Blutgerinnsel (Thrombus), das sich an einer Stelle der Vene festsetzt. Dieser Thrombus kann verschiedenen Auslöser haben. Meist sind ein erhöhter Blutdruck und eine damit einhergehende Arteriosklerose (Arterienverkalkung) dafür verantwortlich.

Risikofaktoren für Retinale Gefäßverschlüsse

Der wichtigste Risikofaktor ist ein zu hoher Blutdruck. Ein weiterer ungünstiger Faktor ist das Rauchen. Andere Risikofaktoren sind Diabetes, ein zu hoher Cholesterin– und ein zu hoher Harnsäuregehalt des Blutes. Patienten mit einem Glaukom (Grünen Star) weisen ebenfalls ein erhöhtes Risiko auf. 

Innovative Therapie

Im Wesentlichen bieten sich zwei Therapien zur Behandlung von retinalen venösen Gefäßverschlüssen an. Beide Behandlungsmethoden bieten wir unseren Patienten an. Wir haben Sie Ihnen im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen unter den folgenden Links bereits näher beschrieben: Operationen / Netzhaut / Laser und unter Operationen / Intravitreale Injektionen (IVOM)

Nach jeder Behandlung eines Retinalen Venenverschlusses (RVVs) ist es wichtig, dass die bestehende Grunderkrankung therapiert wird. Das heißt für viele ZVV- und VAV-Patienten vor allem: den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen und möglichst normale Blutzuckerwerte anzustreben.

Was Sie tun können

Vorbeugen ist besser als Heilen

Wie immer gilt: Es ist besser einer Erkrankung vorzubeugen, als sie zu heilen. Ein Blick auf die Risikofaktoren macht deutlich, dass Sie mit einer guten Allgemeingesundheit auch einem Gefäßverschluss im Auge vorbeugen. Dazu sind ein gut eingestellter Blutzucker, ein normalisierter Blutdruck und gesunde Blutfette enorm wichtig. Rauchfrei zu leben ist ebenfalls von Vorteil. Dazu gehört viel körperliche Bewegung und eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung.

Viele Krankheitsprozesse im Körper werden dadurch beschleunigt, dass sich in den Zellen sogenannte freie Sauerstoffradikale ansammeln, die praktisch Gift für alle Körperzellen sind. Diesen Sauerstoffradikalen können Sie entgegenwirken, indem Sie möglichst viele Radikalfänger (Antioxidantien) zu sich nehmen. Geeignet sind vor allem Gemüse (Möhren, Brokkoli, Spinat, Grünkohl) und Obst, aber auch bestimmte Öle wie Oliven-, Leinsamen- und Sonnenblumenöl. Auch die in Meeresfrüchten enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben einen schützenden Effekt.

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