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Sehschule

Laut Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) sieht jedes zehnte Kind hat Schwierigkeiten beim Sehen. Etwa 60 Prozent dieser Sehschwächen werden zu spät erkannt. Dazu zählen Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit), Astigmatismus (Hornhautverkrümmung), aber auch Schielen. Werden diese Sehfehler erst nach dem 6. bis 8. Lebensjahr erkannt und demzufolge zu spät behandelt, kann dies zu einer lebenslang anhaltenden Sehschwäche (Ambylopie) führen. Möglicherweise wird die geistige Entwicklung des Kindes damit beeinträchtigt. Dies gilt es zu vermeiden.

Kinder können von Geburt an sehen, aber wir müssen sie in der Entwicklung der Sehschärfe und beim Zusammenspiel beider Augen unterstützen.       

Elisabeth Oehmichen

Wie werden (Klein-)Kinder untersucht?

Am Anfang erfolgt ein Gespräch mit den Eltern über das möglicherweise auffällige Verhalten der Kinder (häufiges Stolpern von Kleinkindern, Auffälligkeiten in der Vorschuluntersuchung/Schule mit Lernschwierigkeiten) bzw. über die Beschwerden des (größeren) Kindes. Weiterhin fragen wir nach der allgemeinen Kindsentwicklung und Erkrankungen. 

Anschließend erfolgt die (spielerische) Untersuchung der Kinder, die Rückschlüsse u.a. auf das räumliche Sehen, Schielerkrankungen,  Augenbewegungsstörungen und möglicherweise neurologische Augenerkrankungen gibt. 

Um eine notwendige Brillenbestimmung durchführen zu können, benötigen die Kinder in den meisten Fällen pupillenerweiternde Augentropfen, die etwas brennen können und die Sehfähigkeit der Kinder am Tag der Tropfengabe reduzieren können. Bringen Sie gerne eine Sonnenbrille mit, um die Blendempfindlichkeit Ihres Kindes am Untersuchungstag zu reduzieren.

Bei all diesen Schritten werden Augenärzte oftmals durch die wertvolle Arbeit von OrthoptistInnen unterstützt.

Abschließend erfolgt in gewissen Abständen eine Augenhintergrunduntersuchung durch den Augenarzt, um organische Ursachen für ein eingeschränktes Sehvermögen, wie beipielsweise angeborene Veränderungen der Linsen, der Sehnerven, der Netzhautgefäße oder anderer Erkrankungen auszuschließen.

Welche Sehstörungen werden in der Sehschule noch untersucht und behandelt?

Auch Erwachsene können im Verlauf des Lebens Sehstörungen entwickeln, wie beispielsweise Doppelbilder, die verschiedene Ursachen haben können und ggf. mit sogenannten Prismenbrillen ausgeglichen werden.

Sollte sich im Alter das Lesen zunehmend schwierig gestalten, kann nach Ausschluss therapierbarer Ursachen das Anpassen einer Lupenbrille sinnvoll sein. Die Kosten werden unter gewissen Voraussetzungen von der Krankenkasse getragen.

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