Behandlungsmöglichkeit bei feuchter AMD
Vor wenigen Jahren bedeutete die chronisch verlaufende AMD (altersabhängige Makuladegeneration) für die meisten Patienten einen starken Sehverlust, häufig sogar Erblindung. Heutzutage lässt sich jedoch die feuchte AMD mit verschiedenen Therapieansätzen aufhalten oder verzögern.
Injektionsbehandlungen bei feuchter AMD
Schmerzfrei und sicher: Keine Angst vor der Spritze!
An den Gedanken, eine Spritze ins Auge zu bekommen, muss man sich sicher erst einmal gewöhnen. Aber keine Sorge! Sie erhalten eine örtliche Betäubung in Form von speziellen Augentropfen. Dadurch werden Sie fast nichts von der Behandlung spüren. Das seit mehr als 10 Jahren etablierte Verfahren gilt als nahezu schmerzfrei und sicher. Die Injektion führt Ihr speziell ausgebildeter Augenarzt im sterilen OP-Bereich durch.
Welchen Nutzen hat die Injektion in den Glaskörper des Auges (IVOM)?
Mit der Spritze ins Auge erhalten sie ein Medikament, einen sogenannten VEGF-Hemmer. Die Abkürzung VEGF bedeutet: Vascular Endothelial Growth Factor. Bei Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) finden sich erhöhte VEGF-Werte, die zu einem unerwünschten Wachstum von Blutgefäßen und zu mehr Gefäßdurchlässigkeit im Auge sowie Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut führen. Der VEGF-Hemmer soll die Bildung neuer, unerwünschter Blutgefäße im Auge sowie die Gefäßdurchlässigkeit und damit Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) im Auge verhindern.
In vielen Fällen kann die Krankheit mit dieser Behandlung verzögert oder aufgehalten werden. Einige der bereits im Auge entstandenen Schäden lassen sich mit diesen Substanzen sogar reparieren. Das krankhafte Gefäßwachstum und Flüssigkeitsansammlungen können durch die Behandlung zurückgehen und im Idealfall verbessert sich sogar das Sehvermögen.
Weitere Anwendungensfälle für Intravitreale Injektionen (IVOM)
IVOM bei Diabetischem Makulaödem
Die gezielte Behandlung von diabetischen Netzhautschäden richtet sich nach dem Erkrankungsstadium. Für Patienten, die am Diabetischen Makulaödem (DMÖ) erkrankt sind, ermöglichen spezielle Injektionen in den Glaskörper des Auges eine Besserung der Symptome. Auch diese Patienten erhalten mit den Injektionen einen VEGF-Hemmer. Hier besteht das Ziel ebenso darin, das krankhafte Gefäßwachstum und Flüssigkeitsansammlungen zurückzudrängen und die Sehfähigkeit zu stabilisieren.
IVOM bei venösen Gefäßverschlüssen
Die Intravitreale Injektion (IVOM) wird auch bei venösen Gefäßverschlüssen des Auges angewendet. Je nach Lage des Verschlusses wird zwischen zwei Arten unterschieden: Ist nur ein Teil der Netzhaut minderdurchblutet, so spricht man vom Venenastverschluss (VAV). Ist jedoch die ganze Netzhaut betroffen, so wird dieser als Zentraler Venenverschluss (ZVV) bezeichnet. Bei Gefäßverschlüssen kommt es häufig zur Ausbildung eines Makulaödems welches auf die IVOM-Therapie meist gut anspricht.